ENDLICH ist es soweit! Die Forschungsanstrengungen der Kromfohrländer Vereine haben sich gelohnt. Der erste Gentest für den Kromfohrländer konnte entwickelt werden!
Seit März 2014 steht nun der Gentest für Digitale Hyperkeratose (auch Corny Feet =CF) zur Verfügung.
Was ist Digitale Hyperkeratose?
Die Digitale Hyperkeratose ist beim Kromfohrländer eine bekannte Krankheit, bei der es zur übermäßigen Verhornung (Hyperkeratose) an allen Ballen kommt. Die sonst weichen Pfotenballen sind hart
und rissig.
Digitale Hyperkeratose wird autosomal rezessiv vererbt. Ist ein Hund erkrankt, so müssen beide Elterntiere Träger der gar selbst erkrankt sein. Da die Symptome deutlich sind (neben der
übermäßigen Verhornung und rissigen Ballen, oft gebogene Tasthaare und ein welliges Fel, sowie übermäßiges Krallenwachstuml), kommen erkrankte Hunde nicht mehr in die Zucht. In den meisten Fällen
lässt sich die Krankheit bereits beim Welpen erkennen. Erfahrene Züchter berichten von Welpen mit einem auffällig gewellten Haarkleid in den ersten Stunden nach der Geburt, was dann aber in den
nächsten Wochen und Monaten vorerst "normal" wird.
Eine Heilung der Krankheit gibt es nicht und so sind die Besitzer zu einer lebenslangen besonderen Pfotenpflege verpflichtet.
Die Krankheit wurde nun in "hereditäre Fussballen Hyperkeratose (HFH)" umgenannt.
hereditär = erblich
Hyperkeratose = übermäßig starke Verhornung der Haut
Auswirkungen für die Zucht - Autosomal rezessiver Erbgang bei der Digitalen
Hyperkeratose
Dank des Gentests lassen sich nun die Kromfohrländer im Bezug auf Corny Feet in 3 Gruppen einteilen.
Frei (clear) / Genotyp N/N (homozygot gesund): Der Hund trägt die Mutation nicht. Er vererbt diese Krankheit nicht an seine Nachkommen. Diese Hunde können problemlos mit Trägern
verpaart werden.
Träger (carrier) / Genotyp N/mut (heterozygoter Träger): Der Hund ist nicht erkrankt, vererbt aber diese Krankheit. Er trägt eine Kopie der Mutation. Bei Verpaarungen von
Trägertieren ist unbedingt darauf zu achten, dass der Paarungspartner frei von der Mutation ist.
Betroffen (affected) / Genotyp mut/mut (homozygot betroffen): Der Hund trägt zwei Kopien der Mutation. Die Wahrscheinlichkeit an der Krankheit zu erkranken ist sehr groß.
Die Möglichkeit des Gentests bietet für Züchter völlig neue Möglichkeiten. Es gibt nun die Chance für die Rasse, dass kein Kromfohrländer mehr mit Digitaler Hyperkeratose geboren werden muss! Es
empfiehlt sich für jeden Zuchthund den Gentest machen zu lassen, damit man weiß wie man verpaaren kann. Hier kann nur an die Verantwortung der Züchter gegenüber den Welpen appeliert werden den
vergleichsweise kostengünstigen Gentest durchführen lassen. Ist ein Hund an Corny Feet erkrankt übersteigen die Kosten, die des Gentests um weites! Der Gentest muss bei jedem Hund nur einmal im
Leben gemacht werden. Bei einer Verpaarung von zwei freien Hunden (tragen Mutation nicht) könnte sogar auf den Gentest der Nachkommen verzichtet werden, da diese auch nur frei sein können. Wie
aber die neuen Zuchtlenkungsmaßnahmen aussehen werden, wird bald vom Rassezuchtverein bekannt gegeben.
Ich möchte allen Kromfohrländer Besitzern, die Blut für die Forschung gespendet haben, ein großes Dankeschön aussprechen! Ohne eure Mithilfe hätte kein Gentest entwickelt werden
können! Dank euch muss kein Kromfohrländer mehr an Digitaler Hyperkeratose erkranken! Bei der Forschung war besonders das Blut erkrankter Kromfohrländer sehr wichtig und man kann für die Zukunft
nur weiter appelieren Blut einzulagern, besonders auch von erkrankten Hunden, an deren Blut man leider meist nur schwer kommt.
Ein großes Dankeschön geht an Prof. Tosso Leeb von der Universität in Bern mit seinem Team und an Antagene, die in Zusammenarbeit den Gentest entwickelt haben.
Natürlich auch an den Rassezuchtverein der Kromfohrländer und den Schweizer Kromfohrländer Club, die dieses Forschungsprojekt zustande gebracht haben.
Weitere Informationen:
- Antagene: Neuer DNA Test für den
Kromfohrländer
- Bluteinlagerung beim Kromfohrländer
Kommentar schreiben