Der Ahnenverlustkoeffizient (AVK; Ahnenschwund) bezeichnet die Differenz von der theoretisch höchstmöglichen Zahl an Vorfahren eines Individuums zur tatsächlichen Anzahl.
Der AVK lässt sich sehr leicht berechnen und wird daher oft in der modernen Rassehundezucht verwendet um zu sehen wie viele Ahnen eines Hundes im Stammbaum doppelt auftauchen.
Um den AVK zu berechnen schaut man sich höchstmögliche Anzahl an Vorfahren nach X Generationen (siehe Tabelle) an und setzt diesen mit den tatsächlichen Vorfahren ins Verhältnis.
Generation
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mögliche Ahnen
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Bezeichnung
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0
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1
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zu betrachtendes Individuum
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I
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2 und 3
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Eltern
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II
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4 bis 9
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Großeltern
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III
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10 bis 17
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Urgroßeltern
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IV
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18 bis 33
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Ururgroßeltern
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Nach 7 Generationen kann man 254 mögliche Ahnen betrachten.
Hätte ein Hund von diesen 254 theoretisch möglichen Ahnen keinen doppelt im Stammbaum, so hätte der Hund einen AVK von 0% (keinen gemeinsamen Ahnen).
Je weiter man im Stammbaum des Hundes zurück geht, desto mehr mögliche Vorfahren und eben auch gleiche Ahnen gibt es. Dieser Wert fällt jedoch umso höher aus, je mehr Inzucht betrieben wurde.
Je öfter ein einzelner Hund in den vorhergegangenen Generationen im Stammbaum auftaucht, desto wahrscheinlicher ist es auch, dass sich seine Gene durchgesetzt haben. Dies kann man zum Vorteil machen, indem man gute Hunde mit besonderen Eigenschaften (das größte Kriterium sollte Gesundheit sein!) oft in der Zucht einsetzt und somit ihre Gene in der Population festigt. Leider gilt gleiches auch für krankmachende Gene, die sich gleichermaßen in der Population festigen. Je höher der Ahnenverlustkoeffizient und damit auch die In- und Linienzucht vorangegangener Generationen, desto wahrscheinlicher ist es auch, dass krankmachende Gene nicht mehr ausgeglichen werden können. Dies versucht man zu vermeiden, indem man möglichst weit entfernt miteinander verwandte Tiere verpaart um so ein möglichst breites Spektrum an Kombinationsmöglichkeiten der Gene, zu haben.
Theoretisch kann man den Ahnenverlustkoeffizienten mit Hilfe des Stammbaums selbst berechnen. Je weiter man in den Generationen zurück geht, desto mehr Ahnen muss man einbeziehen und desto größer wird manuell die Arbeit.
Eine besonders einfache Methode ist es im Kromfohrländer Archiv nachzuschlagen. Bei jedem einzelnen Kromfohrländer ist der AVK auf 7 Generationen berechnet.
Hierfür klickt man einfach im jeweiligen Profil des Hundes auf "Stammbaumanalyse". Dies ist natürlich auch bei "Testmatings" möglich und ermöglicht so Züchtern das leichtere Auswählen von Verpaarungen mit möglichst niedrigen Ahnenverlustkoeffizienten.
Mazie (*2020)
Höchstmögliche Anzahl verschiedener Vorfahren: 254
Tatsächliche Vorfahren in 7 Generationen: 191
Ahnenverlust: | 57 | |||||||
Ahnenverlust: | 22.4% |
Gin (*2014)
Höchstmögliche Anzahl verschiedener Vorfahren: 254
Tatsächliche Vorfahren in 7 Generationen: 170
Ahnenverlust: | 84 | |||||||
Ahnenverlust: | 33.1% |
Amy (*2010)
Höchstmögliche Anzahl verschiedener Vorfahren: 254
Tatsächliche Vorfahren in 7 Generationen: 114
Ahnenverlust: | 140 | |||||||
Ahnenverlust: | 55.1% |
Bonny (*2004)
Höchstmögliche Anzahl verschiedener Vorfahren: 254
Tatsächliche Vorfahren in 7 Generationen: 113
Ahnenverlust: | 141 | |||||||
Ahnenverlust: | 55.5% |