Früher wurde die Zuchtlenkung beim Kromfohrländer unter anderem durch statistische Werte gelenkt. So wurde die Wahrscheinlichkeit berechnet, dass Krankheiten auftreten und bei zu hohen Risikowerten eine Verpaarung nicht genehmigt. Den wirklichen Genotyp (was vererbt der Hund tatsächlich) kannte niemand (außer das Tier war offensichtlich erkrankt).
Heute gibt es für alle Hunderassen Gentests und es wird stetig weiter an Neuen geforscht. So kann man neben den statistischen Werten auch vom Genotyp einen passenden Paarungspartner wählen und bestimmte Krankheiten aus der Rasse drängen. Nun muss man bei bestimmten Krankheiten nicht erst "warten", bis ein Hund erkrankt, um statistische Werte zu bekommen, sondern kann einfach einen Gentest vornehmen und weiß ob sein Hund eine bestimmte Krankheit vererbt oder nicht. Ein passender Paarungspartner kann dann gewählt werden, so dass kein Welpe mehr an der Krankheit erkrankt. Gleichzeitig kann man auch bei erkrankten Hunden präventive Maßnahmen vornehmen (z.B bei Operationen besondere Rücksicht mit vWD I erkrankten Tieren).
Vor einigen Jahren hatten Kromfohrländer Züchter diese Möglichkeit noch nicht; mittlerweile gibt es die Möglichkeiten rassespezifische Krankheiten und damit unnötiges Leid zu vermeiden. Daher sollte es für jeden verantwortungsvollen Züchter ein Muss sein, diese Gentests auch vorzunehmen! In den meisten Rassehundeclubs müssen Hunde eine Vielzahl an vorgeschriebenen Gentests vorlegen. Beim Kromfohrländer ist es lediglich ein Gentest. Die freiweilligen Untersuchungen werden meist nicht gemacht. Im Sinne der Welpen und um unnötiges Leid zu ersparen raten wir jedoch jedem Züchter an seine Hunde zu testen.
Gentests, die jeder Kromfohrländer vorweisen sollte
Im Rassezuchtverein der Kromfohrländer e.V ist vom jedem zur Zucht stehenden (angekörten) Hund der Genstatus auf HFH bekannt. Es werden keine an HFH erkrankten Welpen mehr geboren und die Krankheit konnte durch gewissenhafte Zuchtlenkung erfolgreich aus der Rasse verdrängt werden.
Anders sieht es bei Von Willebrand aus. Genom-Untersuchungen von Kromfohrländern haben "nebenbei" herausgefunden, dass 30-40% der Kromfohrländer Träger der Krankheit sind! Wir haben hieraufhin unsere Hunde testen lassen und auch Amy ist erkrankt, Mazie ist Träger. Lediglich Gin ist gesund.
In den USA und Finnland und Österreich sind aktuell nur Kromfohrländer in der Zucht, die auf Van Willebrand I getestet sind! Auch der Schwedische Kromfohrländer Klub erwägt aktuell die Testpflicht. Nur in Deutschland und der Schweiz werden weiterhin Hunde verpaart ohne den Genstatus zu wissen.
Ohne Gentest auf diese Krankheit gibt es eine hohe Zahl an unerkannt erkrankten Tieren und Trägern. Weitere erkrankte Welpen werden jedes Jahr geboren, da die Eltern nicht getestet sind.
Theoretisch machen sich auch die Züchter "strafbar". Erkrankt ein Tier an einer Krankheit für die es einen Gentest bereits vor Verpaarung gab, so hat der Züchter fahrlässig gehandelt und kann
sogar verklagt werden. Es ist mir ein Rätsel warum die Gentestpflicht, gerade im Mutterland der Rasse, welches Vorbildfunktion hat, nicht ausgeweitet wird.
Es gibt jedoch verantwortungsvolle Züchter, die ihre Hunde einem einfachen Gentest (z.B Feragen, oder MyDogDNA/ Wisdom Panel) unterziehen. Hierfür ist lediglich ein Wangenbackenabstrich nötig, den man problemlos durchführen kann. Gleichzeitig wird bei MyDogDNA z.B auf HFH getestet, sowie viele weitere Krankheiten und Anlagen des Tieres.
Fragen Sie ihren Züchter, ob er neben der vorgeschriebenen Untersuchung weitere Gen-Tests durchgeführt hat.